Es waren harte Zeiten für uns SCL-Fans. Der Schweizer Eishockeyverband zwang der Nationalliga zwei Wochen Pause auf, um die besten die Lust hatten an den Deutschland-Cup zu entsenden. Nach der peinlichen Posse um die Neubesetzung des Natitrainer-Postens, enttäuschte die Auswahl am Plauschturnier in Augsburg mehr oder weniger auf der ganzen Linie. Die Hockey-Amateure aus dem grossen Kanton konnten zwar geschlagen werden, die weiteren Spiele gegen die Vereinigten Staaten von Amerika und die Slowakei wurden jedoch im Tor-Dispo beendet. Soooo schade...
Während NLA-Zuschauer, teilweise auch Kunden genannt, immerhin mit einigen Ihrer Idole mitfiebern konnten, versauerten wir B-ler in der eishockeyfreien Tristesse. Nach langem Warten, ging es dann aber doch mal weiter mit den nationalen Meisterschaften. Vorletzten Dienstag ging die Reise jurawärts. Die tapferen Ajoloten wurden in ihrer heimischen Halle gefordert. Allerdings bei weitem nicht genug. Eine unnötig durchzogene Leistung wurde mit einer 6:4 Niederlage quittiert. Da rauchten nicht nur die Köpfe. An dieser Stelle nochmals, R.I.P. Polenmobil und danke an die hilfsbereiten Fahrer, die die verlorenen Auswärtsfahrer barmherzig in ihren Automobilen aufgenommen und, mit Umwegen zwar, sicher nach Hause gebracht haben.
Am darauffolgenden Samstag schickte uns der Spielplan nach Küsnacht. Diesmal nahmen wir den Weg vorausschauend im Zug unter die Füsse. Über das Abenteuer KEK wollen wir hier nicht allzu viele Worte verlieren. Spiel gewonnen, Bier getrunken und Schlegel gehänselt. Pflicht erfüllt. Das wahre Highlight fand ohnehin neben dem Eis statt: Eichi durfte zum ersten Mal seit dem EHCO-Cup wieder aktiv am geschehen teilnehmen. Mit leichter Hand bediente er das Türchen und verdiente sich damit unsere Post-Spiel Jubelgesänge.
Das Grosse Comeback feierte die Fleisch-Mauer mit der Nummer 41 dann am Dienstag. Als wäre er nie weg gewesen hexte er unsere Mannen zum Sieg in einem verwunderlich hassgeladenen Spiel zum Sieg. Safe um Safe brachte er den Triumph ins trockene. Wirklich hängen bleiben wird aber der Auftritt der Ossis. Einige Gesellen scheinen da ordentlich Dreck am Hockeystecken zu haben. Die Crosschecks und Stockschläge zeugen nicht unbedingt von guten Manieren. Die auflodernden Emotionen konnte die Streetside allerdings gut gebrauchen, war doch auch unsere Darbietung eher am unteren Rand der Lautstärkenskala einzuordnen. Wenn wir schon dabei sind: Leute, 18 Minuten sollten beim besten Willen mehr als genug sein, um sich mit genügend Nikotin und Alkohol für das nächste Drittel einzudecken. In der vergangenen Spielzeit war die Pause 3 Minuten kürzer und da waren die Absenzen 18 Minuten nach der Sirene noch wesentlich weniger. Bemüht euch doch bitte darum pünktlich zum Puckeinwurf wieder in der Streetside zu stehen oder auf eurem Plätzchen zu sitzen. Die Spieler werden es euch danken.
Das darauffolgende Wochenende wartete mit regelrechten Walliser-Tagen auf. Am Samstag wurde gegen den HC Martigny ein weiterer Heimsieg gefeiert, in einer Manier, die wir bereits bei der letzten
Begegnung mit den West-Wallisern zu sehen bekamen. In Führung gehen und das Spiel dann schleifen lassen. Untermauert wird dies durch das torlose Mitteldrittel und den unnötigen Anschlusstreffer
in den Schlussminuten. Der erste Shut-Out im zweiten Spiel blieb Eichi verwehrt. Die Tatsache, dass er gemäss eigener Aussage noch zwei - drei Wochen braucht um auf sein gewohntes Niveau zu
kommen, lässt die Hoffnung auf baldiges Nachholen des ersten Shut-Outs aber auf jeden Fall steigen.
Am Sonntag in Visp, stand wieder Marco Mathys zwischen den Pfosten. Der SCL holte, auch dank ihm, einen etwas unerwarteten Sieg in der Litternahalle. 3 Punkte in Visp, das hat‘s lange nicht
gegeben. Grosse Geschichten über den zweifellos heroischen Auftritt im Oberwallis vermögen wir hier aber nicht mehr zu erzählen. Ein Gross der Fans machte sich noch vor dem Zmittag auf den Weg,
was seine Spuren hinterliess, respektive ebendiese verwischte.
Wir haben erfolgreiche Tage hinter uns. Von den letzten 5 Partien konnten 4 gewonnen werden und der SCL rückte, zumindest vorübergehend, auf die Tabellenspitze vor. Die Mannschaft befindet sich
in einer bestechenden Form. Zeit dass wir diese Leistung mit vollem Einsatz unsererseits belohnen.
Veröffentlicht im Schlittjournal vom 28. November 2015